Ich kündige meinem Chef jetzt doch nicht!

Der praxisorientierte Roman über Kulturwandel und bessere Kommunikation in Unternehmen.

"Das ist ab heute Chefsache!"
Anna ist fassungslos als ihr Chef ihr untersagt, die längst begonnenen Verhandlungen selbst zu Ende zu führen. In welchem Zeitalter lebte der olle Blaschkowitz eigentlich? Hatte er noch nie etwas von Mitarbeitermotivation durch Verantwortung, Vertrauen und Entscheidungsfreiheit gehört? Am liebsten würde sie ihm laut und deutlich ihre Meinung zu seinem angestaubten Führungsstil alter Schule sagen und sofort kündigen.

Nach mehreren Jobwechseln hatte sie nach einem Job mit Sinn gesucht. Eine Arbeit, die sie motivierte, begeisterte und genügend Freiraum ließ für kreative und außergewöhnliche Kommunikationskonzepte. Stattdessen war sie umgeben von demotivierten Kollegen, die nur noch Dienst nach Vorschrift machten und nicht einmal die Ambition hatten, jeden Tag ein bisschen besser zu werden. Die lieber über Mitarbeiter aus anderen Abteilungen lästerten, anstatt wertschätzend mit ihnen zusammen arbeiten zu wollen. Eine offene und ehrliche Kommunikation? Effiziente Meetings? Ein Austausch auf Augenhöhe? In diesem Job undenkbar!

Sie sollte kündigen! Immer wieder kam sie zu diesem Ergebnis. Und letztlich blieb ihr auch nichts anderes übrig, wenn sie ihre Beziehung retten wollte. Manuel hatte ihr mehr als einmal zu verstehen gegeben, dass er die energiegeladene und fröhliche Anna zurückhaben wollte, mit der man nach Feierabend lustige Mikro-Abenteuer erleben konnte, anstatt weiterhin mit der gestressten, meist in Gedanken versunkenen und schlecht gelaunten Freundin vorlieb nehmen zu müssen. Er hatte recht! Sie würde kündigen – gleich morgen! Mit einem Lächeln im Gesicht gelang es Anna, sich an den Gedanken zu gewöhnen, auch wenn das hieß, dass sie wieder von vorne anfangen musste. Das siebte Mal in 15 Jahren!



WAS, WENN ÜBER NACHT EIN WUNDER GESCHIEHT?

Anna starrte auf das schwarz-weiße, schlichte Plakat, das ihr zwischen all den bunten Bildern der Tiefgarage ins Auge fiel und sie nicht mehr loslassen sollte. Was, wenn über Nacht ein Wunder geschieht? Immer und immer wieder bohrte sich dieser Gedanke in Annas Kopf. Wie würde ihr Joballtag aussehen? Was wäre anders? Woran würde sie merken, dass das Wunder passiert war? War es an der Zeit, größer zu denken und ihre strategischen Kompetenzen für das Unternehmen als Ganzes einzusetzen? Wollte das Plakat sie dazu aufrufen, mutiger zu sein und den ganzen Laden umzukrempeln oder war sie schon so überarbeitet, dass sie Gespenster sah?